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Mit ruhigem Gewissen in den Gerichtssaal: Die Rechtsschutzversicherung

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Bayern, 15. Dezember 2017: Ein Mann verklagt seinen Nachbarn. Der Grund: Auf dessen Weide gab es zu laute Kuhglocken. Der Kläger und seine Frau konnten nicht mehr ruhig schlafen und litten sogar an Depressionen. Seine Immobilie verlöre Wert wegen Gestank und der Gesundheitsgefahr durch Weidestechfliegen, erklärte der Mann. Das Gericht wies die Klage zurück. Der Fall beweist, dass der Gang vors Gericht, so wenig man ihn sich auch wünschen mag, in manchen Lebenslagen einfach eintritt. (https://www.welt.de/regionales/bayern/article171609587/Muenchner-Landgericht-weist-Klage-gegen-Kuhglocken-ab.html ) Wenn man sich schließlich vor dem Richter wiederfindet und einen teuren Prozess bezahlen muss, übernimmt bei entsprechendem Versicherungsschutz  die Rechtsschutzversicherung die nicht selten hohen Kosten.

Aktiv für Ihr Recht

Die meisten Versicherungen sind passiv. Sie wirken im Hintergrund und werden erst aktiv, wenn ein Schadenfall eintritt. Beispiele hierfür sind die Hausrat- oder die Haftpflichtversicherung. Eine Rechtsschutzversicherung dagegen erlaubt dem Versicherungsnehmer eine aktive Vorgehensweise. Geraten Sie zum Beispiel in einen Autounfall oder Ihnen wird urplötzlich gekündigt, so wollen Sie natürlich zu Ihrem Recht kommen. Sie schalten einen Anwalt ein. Ein Rechtsstreit beginnt.

Dabei fallen zumeist hohe Kosten an, die für den Normalverbraucher eine enorme finanzielle Belastung bedeuten. Die Rechtsschutzversicherung hilft: Sie übernimmt alle Kosten bis zur Höhe der vereinbarten Versicherungssumme. Zu den gesetzlichen Anwaltsgebühren und den Gerichtskosten kommen außerdem Zeugengelder, gerichtliche Sachverständigenhonorare und die Kosten des Gegners, sofern der Versicherungsnehmer sie tragen muss. Außerdem deckt die Versicherung die Kosten für ein eventuelles Mediationsverfahren.

Zuletzt kann die Versicherung Kosten für einen Teilsieg übernehmen, wenn diese zwischen beiden Parteien aufgeteilt werden. Ist der Gegner zahlungsunfähig und Sie gewinnen den Prozess, zahlt die Versicherung Ihre Anwalts- und Gerichtskosten.

Flexibler Schutz

Eine Rechtsschutzversicherung lässt sich durch viele verschiedene Module ergänzen. Dadurch erhält sie eine enorme Flexibilität. Je nach Lebenslage, Beruf und Lebensstil können Sie einen ganz individuellen Vertrag zusammenstellen. Bei Bedarf können Sie sich einfach auf eine bestimmte Sparte konzentrieren und nur den Kraftfahrzeugschutz, den Selbstständigenschutz oder den Nichtselbstständigenschutz in den Vertrag aufnehmen.

Beispielmodule

  • Mietrechtsstreit
  • Durchsetzung von Schadensforderungen
  • Streitigkeiten im Arbeitsrecht
  • Verkehrsunfälle
  • Nachbarschaftsstreit
  • Steuerrechtliche Angelegenheiten vor Gericht
  • Durchsetzung von Schadensforderungen

Nicht versichert

  • Halt- und Parkverstöße
  • Baurisiken
  • Krieg, innere Unruhen und Aufstände
  • Spekulationsgeschäfte

Auch noch wichtig

Mit einer Rechtsschutzversicherung sind Sie in der Regel europaweit geschützt. Das schließt die außereuropäischen Anliegerstaaten des Mittelmeers mit ein. Bei einigen Versicherern erhalten Sie sogar weltweiten Schutz. Aber Achtung: Im Vertrag sind die Leistungen, die Sie erhalten, aufgeschrieben. Die Versicherung deckt die Kosten nur ab, solange diese die Versicherungssumme nicht übersteigen. Auch sollten Sie auf die Wartezeit achten. Sie ist in einigen Rechtsschutzmodulen enthalten und beträgt drei Monate. Dazu zählen beispielsweise der Grundstückrechtsschutz, der Wohnungsrechtsschutz und der Rechtsschutz für Vertragsrecht.